Alte National Galerie und neues Kollwitz Museum: LK Kunst

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Ausflug zur Alten Nationalgalerie
Am Dienstag (15.11.2022) besuchte der Kunst LK die Alte Nationalgalerie Berlin. Die Alte Nationalgalerie befindet sich in Mitte und besteht aus insgesamt drei Ausstellungsetagen. Das
Museum gehört zum Bauensemble der Museumsinsel und der Bau wurde damals von König Friedrich Wilhelm IV. beauftragt. Ab 1862 hatte der Architekt Friedrich August Stüler den Bau
geplant und wurde mit Unterstützung von Johann Heinrich Strack 1876 errichtet. Insgesamt befinden sich im Museum um die 400 verschiedenen Gemälde und ungefähr 100 Skulpturen,
allerdings bewahrt das Museum um die 2.000 Gemälde und Skulpturen auf, die können allerdings nicht gleichzeitig ausgestellt werden. Während des zweiten Weltkrieges wurde die
Nationalgalerie durch Bombenangriffe und Beschuss sehr schwer beschädigt und erst 1966 waren die Wiederherrstellungsarbeiten vollständig abgeschlossen. Unser Hauptinteresse, bei
diesem Museumsbesuch war es, die Gemälde von Caspar David Friedrich zu betrachten. 
Dieser Künstler ist der bekannteste deutsche Vertreter der Kunstepoche Romantik. Die Sammlung seiner Werke waren in der dritten Etage zu finden und waren wirklich
beeindruckend. Denn, der ganze Raum war nur mit Gemälden von ihm gefüllt. Jedes Mal, wenn man vor einem Bild stand, hatte man das Gefühl, dass man förmlich eintauchen könnte
in seine dargestellten Landschaften. Seine Farb- und Motivsymbolik löst subjektive Empfindungen beim Betrachten aus, somit konnte man individuell jedes Bild für sich erleben.
Außerdem ist momentan die bekannte Skulptur von Johann Gottfried Schadow ausgestellt (21.10.22-19.02.2023) mit dem Namen Prinzessinnengruppe. Diese Skulptur war das erste
Standbild von zwei weiblichen, historischen Persönlichkeiten, nämlich Luise und Friederike von Preußen. Die Skulptur wurde 1796/97 erstellt und man konnte sie als Marmor-,Gips- und
Bronzefigur betrachten. Zusätzlich gab es auch unterschiedlichen Größen der Skulpturen. Eine kleine Abbildung konnte man berühren und somit die Strukturen von J.G. Schadow’s Werk
spüren.

Käthe Kollwitz Museum

Als wir nach einer Mittagspause am Spandauer Damm ankamen, wurden wir in zwei Gruppen geteilt und erhielten jeweils eine Führung, durch das neu eröffnete Käthe Kollwitz Museum
(seit 24.09.2022). Käthe Kollwitz war eine deutsche Grafikerin, Malerin und Bildhauerin und zählt zu den bekanntesten deutschen Realistinnen des 20. Jahrhunderts. Mit ihren ernsten,
realistischen Werken, die auf persönlichen Lebensumständen sowie sozialen und politischen Problemen der Zeit basieren, entwickelte sie ihren charakteristischen Kunststil. Während
unserer Führung konnten wir in ihren Arbeiten, die Themen wahrnehmen, die sie immer wieder verarbeitete; Tod, Leiden, Krieg, Armut und soziale Schwäche. Besonders oft stellte sie
Familiensituationen dar, spezifisch das Mutter-Kind-Motiv. Die Mutter, welche fast animalisch wirkt, trauert um den Verlust ihres Kindes. So ging es während der Zeit vielen Müttern. Auch
Käthe Kollwitz verlor ihren Sohn im Ersten Weltkrieg und verzieh sich nie, dass sie ihm genehmigte in den Krieg zu ziehen. Mit ihren Werken, die den Tod und den Krieg, wie ihr
bekanntestes Plakat „Nie wieder Krieg“, behandlen, verarbeitete sie also auch ihr Trauma. 
Käthe Kollwitz schuf Kunst, die man sich nicht ins Wohnzimmer hängt. Das war auch keineswegs ihre Intention. Sie wollte Kunst schaffen, die die Wirklichkeit darstellt und
sozialkritische Themen zeigt. Während des Nationalsozialismus wurden ihre Werke deshalb in der Ausstellung „Entartete Kunst“ in München ausgestellt. Trotzdem wurde sie auch zu
Lebzeiten schon als Künstlerin geschätzt und erfuhr weltweite Berühmtheit.